Lumpi irgendwo in Lateinamerika

ja

Samstag, 31. Dezember 2011

Machu Picchu

Kurzbericht, da wenig Zeit:
Am Vortag noch mit den Partypeople in einem uralten VWBus ohne Dach durch die Stadt gezogen, ging es vor 3 Tagen mit dem Zug von Cusco nach Aguas Calientes. Zugfahrt durch urbewaldete Schluchten. Natur pur.

Ankunft, Platzregen, wie es auch normal ist in dieser Zeit. Der Plan ist, am naechsten Tag zu Fuss ueber 1700 Stufen aufzusteigen. Ein bissl verlaesst den Seppi und mich die Lust dazu, aber wir warten ab. Der Wecker laeutet um 5 und ein Blick hinaus verheisst Gutes. Riesenglueck da kein Regen und kaum Wolken, also gehts gleich in der Morgendaemmerung los am Rio Urubamba entlang, einem reissenden Fluss.

Die Morgenstimmung ist mystisch. Zwischen den steil abfallenden Bergen haengen Nebelschwaden, die Luft ist warm und feucht, der Urubamba toesend laut. Die Natur zeigt an, wer das Sagen hat. Nach einer halben Std beginnt der Aufstieg. Am Photo erkennbar, dass es doch ein bissl anstrengend war. Um kurz nach halb7 Uhr frueh stehen wir am Haupteingang des Machu Picchu. Trotz Regenzeit schoenes Wetter, wenig Leute. Mucha suerte!


Ich gehe hinein und ploetzlich erstreckt sich die Inkastadt in der klaren Morgenluft vor mir. Superimpressionante!! Das ist ein Gefuehl. Noch keine Menschen dort, die Phantasie laesst die Inkastadt zum Leben erwachen. Ich bin einmal 45 min ueberwaeltigt gesessen und hab alles wirken lassen.

Nach 4 Std Inkalife Abstieg und ab in die heissen Quellen, die mit unseren Thermen wenig zu tun haben. 4 Outdoorpools mit Fluss oder Thermalwasser und einem Sandboden. Aber enstapannend nach den Strapazen und lustige Gespraeche mit Leuten aus aller Welt.

Gestern zurueck in Cusco und gleich fortgegangen. Eine geniale kubanische Band hat Salsa gespielt und ich die ganze Nacht getanzt. Der Schuppen hat gebebt, bummvoll mit tanzenden Menschen und Lebensfreude! Obwohl, die ganze Nacht durchgetanzt ist uebertrieben! Auf 3500m, verraucht und ohne Abluft kippt man nach einem schnellen Salsa fast um. Zwischen den Taenzen ist in der Ecke stehen und tief Ein- und Ausatmen angesagt.

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Jetzt noch einmal aufs Ohr hauen, dann gehts zur Silvesterparty. Schlaf ist Mangelware in den letzten Tagen, aber es ist halt soviel los. Aus den Hauseingängen schallt überall die Musik und bereits gestern wurde gefeiert, als wäre schon Neujahr. Ich werde berichten… Es folgt auch noch ein Video


FELIZ AÑO NUEVO A TODOS!!!!

Mittwoch, 28. Dezember 2011

CUZCO

Nach langer Reise ohne Verspaetung und mit vollem Gepaeck angekommen. Fast ein bissl enttaeuschend. Glueck gehabt, da am Vortag alle Fluege wegen Schlechtwetter gecancelled wurden und die wuetende Meute in Lima auf die wenigen verbleibenden Plaetze wartete.

Dann endlich nach 20 Std unterwegs in Cuzco!


Der Nabel der Welt und fuer die indigene Bevoelkerung immer noch die unbestrittene Hauptstadt des Inkareiches.

Der Anflug ist schon ein Abenteuer. Ueber schneebedeckte Berge fliegt man in ein Tal ein, links und rechts Haeuser auf Flugzeughoehe und ploetzlich setzt man in gewaltigem Tempo auf. Wegen der duennen Luft kann das Flugzeug nicht so langsam wie auf Seehoehe landen. 
Cuzco ist traumhaft schoen und liegt auf 3430 m Seehoehe. Die Strassen eng und steil, dafuer die Autos alt und schwach. Der Taxler laesst mich irgendwo raus, weil es zu steil wurde (oder er keine Lust mehr hatte). Die ersten Meter bergauf mit dem Rucksack bringen das Herzerl zum klopfen. Packt man seine Hygieneartikel aus, sind die alle zum Bersten aufgeblaeht wegen der Hoehe.
Die ersten 2 Tage sind von leichtem Kopfweh und Betaeubung gepraegt.  Man ist ein bissl bloeder und langsamer, merkt es aber selbst gluecklicherweise genau deswegen nicht. Kokatee und 2 Bier am Abend haben aber geholfen.

Die Stadt ist unglaublich ... sie gibt sie einem kalt warm auf vielen Dimensionen.

- Erstens temperaturmaessig. Wenn die Sonne scheint, brennt sie erbarmungslos herunter und heizt alles auf 25 Grad und verbrennt die Haut. Ziehen Wolken auf, faellt die Temperatur blitzartig auf 17 Grad. Es ist einem also meistens heiss oder kalt. In der Nacht aber immer kalt. Es kuehlt runter auf 11 Grad. Das klingt ja fuer uns alles nicht so hart, aber der grosse Unterschied ist --> es gibt keine geheizten Rueckzugsorte. Das heisst,  Koerperhygiene und der naechtliche Klogang kosten einige Ueberwindung.
in meinem Aparment. Hinter mir Cuzcos Skyline

- Zweitens liegen spirituelle indigene Kultur und materialistisches Ausbeutertum ganz nahe beisammen. Abstrakt und auch konkret. So ist am Plaza de Armas neben den alten Kathedralen, die auf Inkamauern gebaut wurden, ein Starbucks und KFC unter den Arkaden.

- Viele Touristen und so freundliche Peruaner praegen das Stadtbild. Neben Reisegruppen von dicken Amerikanern, die alles "awesome" finden, schlurfen Typen am Selbstfindungs- und anderen Trips. Daneben spielende Indio-Kinder und friedliche umherstreifende Hunde. Entspannte Stimmung! Ich habe keine Uhr mit und wuesste auch nicht wozu ich sie hier braeuchte.


Auffaellt, dass es keine dicken Menschen hier gibt, und auch ich hab schon gemerkt, egal, was man isst, man verliert Gewicht. Heute das erste Mal Sport gemacht. Puls um die 180 die ganze Zeit, aber trotzdem befreiend! Gerade frische Fruchtsaefte gefruehstueckt und jetzt das Zoegern vor der Dusche.

Heute zu mittag gehts Richtung Machu Picchu. Ich bin schon sehr gespannt! Uebernachtung bei heissen Quellen (Aguas calientes) und dann morgen um 4 Uhr frueh Aufstieg, damit man die Morgenstimmung erlebt. Ich werde berichten...

Montag, 26. Dezember 2011

Llegado

Yessss!

Die ersten Kilometer der Reise hinter mir, sitze ich am menschenleeren Madrider Flughafen. Menschenleer ist hier nicht übertrieben. Alle 20 Min kommt wer vorbei am Terminal U, da hier die Flüge erst nach Mitternacht starten und jetzt haben wir erst Nachmittag. Mystische Stimmung und doch fühle ich mich so wohl im Alleinsein, dass es mir selbst unheimlich ist.

Bis heute früh habe ich nicht realisiert, dass ich wegfahre, da ich nur organisiert und gearbeitet habe. Doch jetzt trifft mich die ganze Freude dieser Reise wie ein Hammer! Beim McDonalds schon das erste Spanisch gesprochen und die Latinoliebe gespürt. Zwar haben sich nur die Verkäufer beim Mci innig umarmt und geküsst, aber das ist doch auch schon was. Hab sie dann schroff unterbrochen und was gegessen. 

Einsam kommt nach Std des Alleinseins singend ein Tretlocktyp daher. Dreckige Füße stecken in Flip-Flops. Ich hab mir gleich gedacht, dass der aus Südamerika kommt. Die darauffolgenden Stunden hab ich damit zugebracht, mir Affengeschichten aus dem Bolivianischen Urwald anzuhören, da er direkt von der Arbeit auf einer Farm auf dem Weg zurück nach Israel war. Diese 8 Monate haben ihn vor allem in seinem Erscheinungsbild sehr geprägt. Jetzt schläft er ganz friedlich neben mir am Boden...

Mittwoch, 30. November 2011

BOOKED

Ich sitze auf der Bibliothek der geliebten Uni, da ich meinen Internetstick verschlampt habe und fürs Surfen nun immer das Haus verlassen muss.

Lernende Jungen und Mädchen....und ich.

Ein bissl Internetkontakt und schon habe ich eine Reise gebucht!

Nach Weihnachten gehts von Wien nach Cuzco/Peru, wo ich mit einem biertrinkenden Freund aus Salzburg das neue Jahr auf 3400m über dem Meer einläuten möchte! Viel Bier wird da nicht nötig sein.

Weiter weiss ich nichts...ob in den Osten nach Bolivien, in den Norden nach Ecuador oder den Süden nach Chile, der Westen fällt mangels Land aus.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Bald gehts weiter...

Alles hat sich ein bissl verschoben:

Nachdem ich hier den Ernst des Lebens wieder ansatzweise geschnuppert habe, Regelmäßigkeits- und Berechenbarkeitstanks wieder aufgefüllt habe, reisse ich mich nach längerer Inkubationsphase nun endlich wieder los. Wien macht es einem einfach. Ende Dez wird abgeflogen.

Impfungen sind noch wirksam, der materielle Besitz minimiert, Bindungsängste gepflegt, die Reiselust unbändig. Gute Bedingungen zum Starten...

Ziel wird wahrscheinlich La Paz sein, wo ich mich dann über Peru, Ecuador wieder in das geliebte Kolumbien durchschlagen werde. Irgendwie hab ich nicht verkraftet, dass ich Cali, die Hauptstadt des Salsa bis jetzt noch nicht besucht und mit österreichischem Rhythmusgefühl aufgetrumpft habe.

Auch einige andere Reiseplanänderungen gibt es noch mitzuteilen, aber erst später.

Also, bald gehts weiter...stay tuned!

Donnerstag, 8. September 2011

Freedive Croatia

Ja, da waren wir in Kroatien...
Leben in der Natur. 2 Wochen keine Medien, kein Dach über dem Kopf, kein Tag ohne ein Bier.

Sonntag, 10. Juli 2011

The oldest Europe

ROM

3 Wochen Italien, nur Italien, doch so manches Erlebnis, das mich zu diesem Blogeintrag bewegt.
1.) Die Stadt:

Eine Reise durch Jahrtausende, aber Ihr warts eh schon in Rom, also erspar ich mir Details! Mir ist aufgefallen: Es gibt es in dieser 3-Mio Stadt nur 2 Ubahnlinien. An der Dritten bauen sie schon sehr lange, doch kommen sie nicht vorwärts. Als Vorwand dient, dass man in Rom nicht graben kann, ohne auf altes Gemäuer zu stossen. Deswegen stehen die Arbeiten hauptsächlich still.

2.) Die Leute:

Die Römer sind freundlich, laut und  nehmen sich selbst unverhältnismäßig ernst. Männer inszenieren sich bis zur Perfektion. Jedes Haar sitzt richtig, ein eng geschnittenes Sakko bedeckt schmale römische Schultern, kein Lächeln entfleucht dem perfekt gestutzten Dreitagesbart. Auto und Frau bedeuten viel!
Die Bandbreite römischer  Physiognomien erlebe ich an einem Samstagnachmittag in Ostia, der Hafenstadt Roms. Wir steigen ins Auto. Fahrstil wie in Südamerika, Schmieren selbst ernannter Parkplatzwächter, die bei Nichtbezahlen selbst das Auto zerkratzen.  Nur 1 km vom Ziel entfernt finden wir einen Parkplatz und bewegen uns über den Strand von Ostia entlang.  Diese 15 Min Strandspaziergang haben sich ins Hirn eingebrannt…leider. Unpackbar!

Der FKK-Bereich in Ostia muss nämlich durchquert werden:
Nacktheit gepaart mit dem höchsten an Grauslichkeit überfällt mich. Eine Versammlung Vertreter der Antiästhetik, die sich völlig zwecklos mit nahtloser Bräune aus der Geschmacklosigkeit zu retten versuchen.

Ein menschlicher Zoo eröffnet sich über 700m Strand. Ein fetter glattrasierter, in der heissen Sonne glänzender Gorilla krault unverhohlen die noch nicht in Falten verschwundenen Reste seiner Männlichkeit, sich selbst als Geschenk der Schöpfung an die Welt ansehend. Ein Flusspferd räkelt sich im Schlamm, über einen breiten Hintern eine geschmackvolles Tatoo. Paviane markieren aufgeregt, aber bemüht cool wirkend ihr Revier (wobei der rote Hintern eher von exzessivem Sonnenbaden stammen dürfte). Unzählige Erdhörnchen halten in regelmäßigen Abständen Ausschau nach den wenig unbesetzten und eindeutig als solchen erkennbaren Weibchen, die rosa Mortadella aus sehr bewaldetem Schambereichen herausblitzend. Dürre Giraffen, die ausgedörrte verkümmerte sekundäre Geschlechtsmerkmale zur Schau tragen, ohne Selbstbewusstsein, aber mit gewaltigen Egos.

Nach diesem albtraumhaften Strandabschnitt kam das Gegenteil. Schöne Menschen liegen Seite an Seite, diesmal bedeckt. Coole Chill-out Musik gibt ein urbanes Feeling. Ostia - einfach genial!


Jetzt sitze ich in einer Traumvilla südlich von Florenz, vor mir erstreckt sich hinter einem blauen Pool das weite hügelige Land.

Salve, amici!

Freitag, 29. April 2011

Er ist zurück in good old Europe

Berufliches hat ihn nach Europa gebracht.
Ein Kulturschock war die Folge, den ich langsam überwinde.

Der Blog wird erst wieder fortgesetzt, wenn ich mich in den nächsten 1-3 Monaten wieder (mit neuer Kamera) auf den südamerikanischen Kontinent absetze, da Euch wahrscheinlich abenteuerliche Geschichten über aufwendig gestaltete Nachspeisenteller aus dem Salzkammergut, detaillierte Erfahrungsberichte der Besteigung der Rax, Photos vom sich verändernden Bräunestatus aus dem Krapfenwaldbad und Ähnliches nicht allzu sehr interessieren (oder doch?).

Die Wiederaufnahme wird per FB bekanntgegeben.

Bis dahin wünsche ich Euch einen ereignisreichen Sommer!

Samstag, 9. April 2011

....

Mein letzter Beitrag liest sich eigenartig, oder kommt nur mir das so vor?
...hier die Erklaerung:

Die letzten Tage waren eher hart:
Was ich nicht geschrieben habe: Ich hatte seit dem Boot Fieberschuebe, Erschoepfungszustaende, einen extrem entzuendeten Rachen und kaum eine Stimme. Das veraendert die Perspektive gewaltig. Wenn man nicht top drauf ist, riechen das die Leute hier und man merkt, wie sie die Schwaeche ausnuetzen wollen. Und die eigene Kraft und Freude ist fast auf null. Man moechte nur mehr sein Haupt an einem Ort zu Kissen legen, wo man nicht die ganze Zeit aufpassen muss.

Ein besonderes Erlebnis ist bei der Hitze, den chaotischen Zustaenden in den Terminalen die Mischung aus durch Fieber ausgeloesten Trancezustand und greller Realitaet. Habe Tage durchgehend in Busbahnhoefen und vollgestopften, an jedem Misthaufen haltenden, superklimatisierten Bussen verbracht, schwitzend, frierend, wild traeumend, staendig versuchend, die Aufmerksamkeit nicht zu sehr sinken zu lassen. Erstens des Diebstahls wegen, zweitens fahren die mit einem quer durch Zentralamerika, wenn man sich nicht bei der gewuenschten Stadt laut bemerkbar macht. Noch dazu toben draussen in dieser Jahreszeit wilde Gewitter. In der Dunkelheit und Regen in unbekannter Gegend ist das Endziel da gar nicht so leicht auszumachen.

Gestern das erste Mal wieder gut geschlafen und heute schon fast ganz fit wieder.Guat is gangen, nix is gschehn!

Donnerstag, 7. April 2011

JACHAIRAAA!!!

Photos gibts diesmal nicht, da der Computer jedes Mal abstuerzt, wenn man mehr macht als zu schreiben.

5 Tage war ich auf See! Sa 6 Uhr morgens auf dem Boot angekommen nach wenig Schlaf ging es auch schon los. Die erste Info bekamen wir schon vorweg: "This is an illegal trip." Aber wir hatten wenigstens unseres Wissens nach keine Drogen an Bord. Kein Scherz. Hab von anderen gehoert, die auf Booten angeheuert haben, die sich dann als Piraten-Schmugglerschiffe entpuppt haben. Die Passagiere wurden vom "Kapitaen" den ganzen Tag nur als "imbeciles" beschimpft, aber wenigstens gut "versorgt" (viele Anfuehrungszeichen).
Wir verliessen den Hafen von Cartagena gen Nordwesten. Gutes Wetter war vorausgesagt mit nur 2,5 Meterwellen. Unser Kapitaen war ein Mannderl aus Spanien, der sich nicht allzu gut mit dem Schiff ausgekannt hat, wie sich dann spaeter herausstellte.
Mit mir an Bord Niederlaender und Walespeople. Wir verbringen den ersten Tag voller Enthusiasmus, man gewoehnt sich schnell, dass man nicht stehen oder sitzen kann, sondern Liegen die einzige halbwegs bequeme Position ist. Die erste Nacht bricht herein, das Wetter zieht an. Ich suche mir auf Deck ein Schlafplaetzchen. Es rollt mich hin und her, Gischt spritzt mir ins Gesicht, der klarste Sternenhimmel ueber uns erzeugt eine eigene Stimmung. Ich hab es genossen!

Irgendwann um 3 Uhr frueh wurde es dann zu wild, da ich Gefahr lief, vom Boot zu rollen und im dunklen Meer zu verschwinden. Also hab ich mich schwankend, schlaftrunken in die Kabine begeben. Am naechsten Tag war dann bereits Land in Sicht. Vereinzelt tauchen weiss besandete mit Palmen bewachsene Inseln (San Blas Inseln) in allen Groessen auf, getrennt durch tuerkises Meer. Die naechsten Tage wurden schnorchelnd, freitauchend, selbstgefangene Meeresgeschichten (1 Thunfisch, 1 1,5 Meter langer Baracuda) essend verbracht. Langweilig zu erzaehlen, aber ganz spannend zu erleben. 
Eine Situation hat sich in mein Gedaechtnis eingebrannt. Ich hoere draussen die Burschen schreien, dass irgendetwas an der Angel ist. Schaue hinaus und folgendes Szenario bietet sich mir dar:
Es regnet in Stroemen und der Kaptiaen drischt wie ein Wahnsinniger auf den Kopf eines Baracudas ein, man hoert den Schaedel jedes Mal krachen, waehrend die Walespeople ihn mit Hyaenengeschrei panisch lachend anfeuern. Der Mensch...doomed!

Nach 5 Tagen Festland in Sicht. Die Kueste Panamas erscheint vor Portobello voellig unberuehrt und traumhaft schoen, saftig, gruen! Doch auch gluecklich, wieder festen Boden unter den Fuessen zu haben, gehts von dort mit dem Bus nach Colon. Die Busse sind bunt bemalte alte amerikanische Schulbusse, die laut und ueberfuellt durch die Landschaft kutschieren.
In der Dunkelheit kommen wir in Colon an: Zitat Lonely Planet. "Man kann sich in Colon zu keiner Tages- oder Nachtzeit zu Fuss sicher bewegen. Meiden Sie Colon, wenn moeglich voellig!" Dieser Eindruck hat sich bestaetigt. Ausgestiegen aus dem Bus, wollten uns schon 3 verschiedene Typen vom Terminal weg verzahn. Nachdem einer dann schon unauffaellig per Funk seine Freunde oder Familie von unserer Ankunft verstaendigt hat, beschleunigten wir unser Tempo und sind bald darauf in einem Bus nach Panama City gesessen.
Panama City ist eine Mischung aus Cartagena (traumhafte Altstadt mit von Pflanzen ueberwachsenen Kolonialbauten), den USA (Riesen Food Corner mit KFC, Burger King, Mci, Dunkin Donuts und so weiter), und Rio, eine von Hochhaeusern gepflasterte Uferpromenade. Und es ist sehr billig hier! Mehr kann ich noch nicht sagen.

Exkurs:
Was ich bis jetzt noch nicht erwaehnt habe ist die phantasievolle Vielfalt an Vornamen in Lateinamerika.
Gelaeufige Namen wie: Ladies, Yolaice, Yajaira (allein die Aussprache klingt wie ein Schlachtruf JACHAIRAAA!!!) werden abgeloest von Namen wie dem jener der Dame, die mich heute bediente: "Milka" hat mir besonders gut gefallen. Ich halte Ausschau nach weiteren.


Donnerstag, 31. März 2011

Cartagena

Diese Stadt laesst mich nicht los. Jetzt bin ich schon einige Zeit da, habe aber gestern endlich das Schiff nach Panama gebucht. Eine 30 Meter-Segelyacht, ein Traum. Sa um 6 Uhr Frueh gehts los. 3 Tage nur auf See und nachher noch 3 Tage auf den San-Blas Inseln, die es wirklich wert sein sollen.

Hier verbringe ich meine Tage in kolonialen Eingaengen sitzend und plaudernd, lachend. Je naeher man an die Karibikkueste kommt, desto mehr veraendert sich das Zeitempfinden und deren Relevanz. Hier schaffe ich an einem Tag, was ich zu Hause so in 10 Min bewaeltige. 33 Grad und nur entspannte Umgebung verlangsamen sehr.
Ich wohne in einem kolonialen Hotel, gestern grosse Party mit Live-Salsa Band auf der Dachterrasse mit Blick ueber Cartagena.

Von der Altstadt Cartagenas kann ich einfach nicht genug bekommen, einzutauchen in eine andere Epoche. Man geht auf den Festungsanlagen spazieren, geht an den ehemaligen Sklavenmaerkten vorbei, denkt an die Angriffe des Piraten Sir Francis Drake, trinkt im Cafe del Mar bei Sonnenuntergang einen Mojito.

Kurze Anekdote noch:

Ich habe Anzeige wegen meiner Kamera erstattet. Das war ein Livesketch. Ich komme auf die Polizeistation, zwei Schmaeh fuehrende, schwer unterbeschaftigte Polizisten heissen mich willkommen. Geschichten ueber Gringos und so weiter werden ausgetauscht. Dann gehts los. Er nimmt meine Anzeige auf (mit einer Schreibmaschine aus den 80ern), ich  erklaere ihm alles, erwaehne in der entspannten Stimmung auch den sentimentalen Wert der verloren gegangenen Photos, den er auch genau so in seinen Bericht aufnimmt.
Am Ende mache ich den Scherz und frage, wann sie denn glauben, den Taeter zu stellen. Na, mehr hab ich nicht gebraucht, die haben sich zerkugelt vor Lachen. Sie haben mir noch den hilfreichen Tipp gegeben, dass ich zur oertlichen Radiostation gehe und eine Suchmeldung gegen Kopfgeld schalten soll, falls ich wirklich an einer Wiederbeschaffung interessiert sein sollte. Ich verliess dann die prustenden Beamten Richtung Strand und hoffte, dass ich nie ein ernsthaftes Problem zu loesen haette.

Trotzdem liebe ich Cartagena!

Samstag, 26. März 2011

Machts Euch keine Sorgen...

Ja, man hat mir meine Kamera, mein kolumbianisches Handy und a bissl Geld abgenommen, aber ich sehe es als Investment in ein aufstrebendes Land. Jetzt gibts im Blog halt mehr Wort als Bild (oder Bilder von anderen).

Angefangen hat alles damit, dass ich auf der Fahrt nach Cartagena einen Argentinier kennengelernt habe, der zwar etwas gestresst gewirkt hat, aber ansonsten einen ganz passablen Eindruck gemacht hat. Wir haben uns ein Taxi und Zimmer in Cartagena geteilt. Seine etwas kurze Aufmerksamkeitsspanne hat mich ein wenig irritiert, aber nicht weiter beschaeftigt. 
Wir sind fortgegangen, haben Superperuaner und -innen (immer gendern!) kennengelernt und gleich in der ersten Nacht bis in die fruehen Morgenstunden durchgetanzt. 

Am naechsten Tag haben wir uns mit einem Bus durch die Slums aufgemacht auf die Insel Rosario, auf dieser Fahrt neue Eindruecke gesammelt.....unglaubliche Armut, Gestank, Dreck nur 1-2 Strassenzuege von den sicheren und sauberen Vierteln... Faehre und anschliessende einstuendige Motorradfahrt bis wir auf dem menschenverlassenen Playa Blanca (weisser Strand) ankamen, der seinem Namen alle Ehre macht. 
Ein Paradies, vor allem nach dieser Busfahrt!!!!! (Die kuehlen den Bus auf 15ª runter, der unruhige Typ neben mir. Ein paar Leute haben versucht, ihren Freund unter der Decke zu schmuggeln, den haben sie dann entdeckt und mitten in der kolumbianischen Pampa rausgeworfen. Was dem wohl passiert ist....)

Weiter:
Angekommen: Die Wahl zwischen Haengematte und Zimmer fiel auf zweiteres aus Sicherheits-(!) und Komfortgruenden. In eine Cabaña eingezogen, wurde ich schon etwas skeptischer, da mein Freund schnell viel Kontakt zu Einheimischen suchte, so dass er viertelstuendlich zu Audienzen vor unserer Cabaña empfing...

Easy, denk ich mir...irgendwie konnte man sich in diesem Ambiente nicht stressen.....Ausserdem gab er sich verschiedenen psycheveraendernden Mittelchen hin. 
Naja, ich genoss die 2 Tage: Kein Strom, kein Computer, kein Handyempfang. Hab ein tolles Video  untermalt mit weisen Gedankensplittern gemacht, das sich jetzt wahrscheinlich eine kolumbianische Familie voller Bewunderung zu Gemuete fuehrt. 
Aufstehen, geweckt durch Meeresrauschen, Mangos und Kokosnuesse zum Fruehstueck, Langusten zu Mittag, am Abend camarones. Dazwischen ein oder zwei Massagen und der eine oder andere Salsa zur besseren Verdauung. All das zu einem Preis, den ich Euch lieber nicht verrate. Unter tags war 3 Std Hochsaison, da Ausflugsschiffe anlegten. Am Abend wurde Feuer gemacht und die wenigen Verbliebenen sammelten sich zu Tanz, Gespraech, Musik und Trunk.

Der letzte Morgen, voellige Entspannung hat von mir Besitz genommen: Mein Freund erwacht und naehert sich mit seinem typischen Fruehstueck - Zigarette und Bier - um 0900 Uhr in der Frueh auf ein Plauscherl, laesst leider das Zimmer offen. Da ists passiert. Irgendwie war ich nicht mal wuetend, eigenartig. Man muss loslassen koennen. Schade um die Photos, aber vielleicht sind meine Aufzeichnungen und Erinnerungen eh schoener.

Gestern in Cartagena fort. Eine Stadt, in der man das Gefuehl hat, sich zur Zeit der Kolonisation zu bewegen. Laut und voller Fest!!
Heute gehts mit Kolumbianern und -innen (immer gendern!) zum Feiern. Hoert sich langweilig an, da immer viel gefeiert wird, aber das ist ein essentieller Bestandteil der Kultur und jedes Fest ist anders.....bin schon auf diese Nacht gespannt!!!!

Montag, 21. März 2011

Eine Cabalgata...

Was ist das? Ich habe es auch nicht gewusst, hatte aber eine vage Vorstellung nach Erklaerungen. Man faehrt aufs Land, reitet ein bissl in der Landschaft umher, trinkt viel Aguardiente und am Ende isst man zusammen. Klingt doch ganz harmlos....

Was ist das in Wirklichkeit?
Chronologisch: Wichtig: Ich bin noch nie vorher auf einem Pferd gesessen. 
der Campesino, ein bissl mulmig
Treffen um 2 am Nachmittag, Abfahrt um 3, bis alle da waren. Bei meiner Ankunft haben sie mich schon ein bissl beaeugt, nachdem ich kurze Hosen und nur einen Pulli anhatte. 
Was mir nicht gesagt wurde war, dass wir in die Berge fahren, wo es 10-15° hat. Naja, denk ich mir, meine oesterreichischen Gene vertragen das schon.
Wir fahren zu 16. in einem Kleinbus, es wird bereits fleissig Aguardiente getrunken und geshaket. Ich war noch ein bissl verhalten, weil fertig von den vorigen Abenden. Wir kommen dort um 4 Uhr an, ich sehe die Pferde...Die waren gross und die Leute konnten alle echt gut reiten. Los gehts bei dem Tempo hier um 5 Uhr. Ich denke mir, das wird ein bissl knapp bis zur Dunkelheit um 6 Uhr, aber wurscht: "Denk nicht zu europaeisch!"

Es geht los:
Ich auf ein Pferd. Dieses Pferd war halbtot, nachdem ich um ein ruhiges Gemuet gebeten habe. Ich war immer der letzte. Es geht los ueber die Autobahn in die Pampa. Mein Hintern tut schon nach der ersten halben Std weh. Mein Pferd war irgendwie nicht allzu motiviert. Wir kommen bei Daemmerung in einer Huette an, wo getanzt und getrunken wird.

Ich beginne auch, um meine Verkrampfung beim Reiten ein bissl zu loesen. Nach einer Stunde fiesta gehts weiter, schon absolut dunkel, aber das Pferd sieht alles, sagen sie mir. Meins nicht, da es oefter irgendwo dagegenlauft und ausrutscht. 
Damit nicht genug, es beginnt zu regnen wie in Stroemen, die Temperatur betraegt 8° und ich habe einen saugfaehigen Pulli an. Ein bissl hat das an meiner Froehlichkeit genagt. Es ist aber nicht so gewesen, dass die anderen adaequat ausgeruestet waren. Alle waren pitschnass in der Dunkelheit im Galopp unterwegs, froehlich die Flasche umherreichend. So vergisst man auch den eigenen Missmut. Eine ist vom Pferd gefallen, hat sich den Ruecken verletzt, weil der Sattel nicht festgemacht war. Das tut der Stimmung keinen Abbruch. Schmerzend hat sie bei der Party mitgemacht und kein Anzeichen von Furcht oder Aehnlichem.

Naechster Stop, Reggaeton Party in der Einoede, kurze Flucht vor dem Regen. 
Dann haben sie mir ein anderes Pferd gegeben. Ich war skeptisch und zurecht. Das hat so Gas gegeben: Die Letzten werden die ersten sein, so war es auch, aber gegen meinen Willen. Immer, wenn ich es bremsen wollte, ist es voll ausgezuckt. Ausserdem ist es bei dem lehmigen, nassen Boden oefter ausgerutscht. Ich hab mir so in die Hosen gemacht, voellig durchnaesst ohne Sicht, die Zweige schlagen dir ins Gesicht,......

Ich habe dann eher am Ende meiner Nerven ein anderes Pferd verlangt. Kaum bin ich runter von meinem, zieht es auch schon allein ab in die Dunkelheit.

Mit meinem dritten Pferd bin ich dann erfolgreich um 11 Uhr nachts zurueckgekehrt, weiter gegessen und getanzt. Erfroren, aber heilfroh! Abenteuer, Abenteuer!!

Um 0100 Uhr dann zu Hause und eine warme Dusche und einmal kein Ausgehen mehr. Ein wildes Erlebnis!!

Heute Nacht fahr ich nach Cartagena, hoffe ich!

Samstag, 19. März 2011

RUMMMMBAA Teil 1...

Visuelle Eindrueck der letzten Stunden.. hier geht die Post ab, nachdem es ein verlaengertes Wochenende ist.

 
So ist die Morgenstimmung im Hostel...
und so war die Nacht davor...

Freitag, 18. März 2011

Los ultimos dias en Medellin

Langsam sind meine Tage in Medellin gezaehlt.

Kurz: Diese Stadt hat irgendetwas. Alles ist extrem: Arm, reich, schoen, haesslich, voller Gefuehl, eiskalt, tragisch, lustig, sanft, brutal,.....
Die verrueckstesten Leute fuehlen sich hier zu Hause und machen es zu ihrem. Sensation seeking-personalities ueberall. Was ich hier an crazy Typen erlebt habe, die voellig fern jeglichen antizipatorischen oder logischen Denkens oder einer fuer mich verstaendlichen emotionalen Welt leben kann ich schwer beschreiben. Voll interessant! Irgendwie erkenne ich eine erschreckende Tendenz in mir, die sich ein wenig nach konservativen und im Ansatz berechenbaren Gespraechspartnern sehnt.
Zum Glueck bin ich viel mit Kolumbianern und solchen, die sich wie welche verhalten unterwegs und erlebe das richtige Medellin, das vor Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft strotzt. Das bringt dann zumindest einen Fuss wieder auf den Boden und naehrt den Glauben an existente Systematik.

Weiter gehts nach dem Wochenende Richtung Norden an die Karibikkueste, wo ich dann auf einem Segelboot anheuern will um in einer Woche nach Panama ueberzusetzen.
Der Landweg wird von allen als selbstmoerderisch beschrieben und es gibt eine internationale Reiswarnung.
Landweg: Das Ganze heisst das "Darien Gap", da es keine Strasse zwischen Kolumbien und Panama gibt, die von Autos passiert werden kann. Die Panamericana (Autobahn) endet abrupt auf einer Weide, bewacht von der Latina-Mautkuh Conzuela.
Man muesste in einer Odysee zu den letzten Orten vor der Grenze trampen, in einer 3 Std Wanderung quer durch den Dschungel zu Fuss die Grenze ueberqueren, um dann in den gefaehrlichsten Ortschaften anzukommen, die keine besondere Gastfreundschaft oder Unterkuenfte bieten.
Am Weg laeuft man Gefahr, von toedlichen Schlangen gebissen, von giftigen Froeschen bespuckt zu werden, Narcotraffikanten zu begegnen, oder durch Guerillas oder Paramilitaers entfuehrt zu werden. Es steht zwar geschrieben, dass diese das Gebiet eher zu Erholungszwecken nuetzen (so eine Art Wienerwald fuer Guerillas), aber trotzdem meistens doch nicht so erfreut auf Kontakt mit kultursensiblen Backpackern reagieren. Ausserdem liefert sich das Militaer regelmaessig Schiesserein mit den Drogenhaendlern, wo man ungern irgendwo dazwischen steht.

Tja, all das bewog mich dann doch dazu, eher den Weg zu Wasser zu bevorzugen.

Es ist heiss, ich werde jetzt laufen gehen. Nach 2 Wochen in Medellin spuere ich schon ein bissl Unruhe und moechte weiterziehen. Diese Stadt sieht mich sowieso frueher oder spaeter wieder, wahrscheinlich frueher.

Sonntag, 13. März 2011

Gestern liege ich im Jardin Botanico und lese mein Buch unter staendiger Beobachtung der einheimischen Bevoelkerung, die neugierig den Monito(Affen/lokal hier fuer Blonder) mustern, als sich ein neuer Kontakt meldet.
Ich bekomme eine Adresse, will wie immer zu Fuss gehen. Das ist mir dann schnell vergangen, bin irgendwie in eine dunkle Gegend geraten, wo ich wie ein frisches Stueck Fleisch mit den Blicken verfolgt wurde. Ich hab dann bemerkt, dass ich schon einen Schatten habe, 3 Leute, die mir folgen. Darauf entschied ich mich kurzerhand ins Taxi zu springen!

Das fuehrte mich dann in eine andere eher mittelmaessige Gegend, wo ich dann meinen Kontakt traf. Sie arbeitet in einem Resozialisierungsprogramm fuer Guerillas und Paramilitaers. Ich gehe dort rein und so ging es auch zu. Ex-Guerillas gehen aus und ein. Wir haben uns dann den ganzen Tag ueber ihre Arbeit unterhalten.
Es passiert schon manchmal, wenn etwas nicht funktioniert, dass so ein Guerilla in der Tuer steht und Morddrohungen ausspricht. Nicht einfach so, das passiert schon mit mehr Show. Er haelt eine Patrone in der Hand, mit der er ein Kreuz auf den Tisch ritzt und laut verkuendet, dass diese Patrone fuer sie bestimmt ist und ihren Tod bringen wird. Drama, Drama!

Freitag, 11. März 2011

Medellin Teil 2

Was soll ich schreiben, einfach nur genial!!.
Die Stadt Boteros liegt in einem Nord- Suedtal und die Barrios erstrecken sich auf die Haenge links und rechts. Zwei Seilbahnen fahren da hinauf und geben eine Wahnsinnssicht auf diese schwer zu kontrollierende Stadt. Man sieht auf die Daecher, in die Leben der Menschen in den barrios.


Unglaublich viel und gefaehrlicher Verkehr, freundlichste Leute, huebsche Frauen, wildeste Party. Ich treffe mich viel mit Kolumbianern und bin schwer am Herumtuefteln. Was genau, das schreibe ich Euch, wenn die Zeit reif ist. Auf jeden Fall steckt dieses Land voller Moeglichkeiten.

So wies ausschaut werde ich noch ein Zeitl hierbleiben, aber nadie lo sabe, was passieren wird. Das Wochenende beginnt. Das bedeutet wieder Ausnahmezustand. Feierfreudiges Ausgehvolk uebernimmt die Strassen. Ich mach jetzt ein kleine Siesta bevor ich mich wieder in die Action begebe. Ahja, hab noch eine Momentaufnahme aus der DomRep, ein kurzes Video dem vorigen Post hinzugefuegt.

Sonntag, 6. März 2011

Medellin!

Gestern von Rio San Juan aufgebrochen. 4 Std sind es von dort nach Santo Domingo. Leider hatte ich einen Busfahrer, der offensichtlich schweren Liebeskummer litt, da er uns durchgehend mit den aergsten Latinoschnulzen beschallte. Herzschmerz, Einsamkeit und ganz viel Liebe, ich sag Euch, das ist wie Brainwashing.
Nachdem ich den Bus verlassen habe und meine Traenen getrocknet waren, fand ich mich Minuten spaeter in einem Taxi ohne Tuer wieder auf dem Weg zum Flughafen.

Um 1830 Uhr ging mein Flug SDQ - BOG, das war einmal ein Flug ohne jeglichen Gringo und voellig verspaetet. Nachdem aber eh alle Anschlussfluege auch verspaetet sind, kam ich mitten in der Nacht in Medellin an. Als das Taxi so durch die Stadt faehrt, lerne ich das Nachtleben kennen und will am liebsten sofort rausspringen und mitfeiern. Ein Quadratkilometer Party, so dass das Taxi teilweise nicht passieren konnte, sowas hab ich noch nicht erlebt! 1000de von jungen Leuten shaken!! Genial!
Das Hostel war dann voll und ich bin um 0100 Uhr frueh mit Sack und Pack durch Medellin spaziert auf der Suche nach einem Schlafplatz, ein bissl mulmig, aber inzwischen bin ich eh schon froh ueber jeden Kilo weniger in meinem Rucksack!

Ich hab dann versucht, meine Bekannten zu erreichen, voellig zwecklos und bin dann alleine losgezogen. Um 5 Uhr bin ich in mein Hostal zurueckgekehrt mit offenem Fenster zur Hauptstrasse....man schlaeft gleich viel tiefer mit einer leichten Kohlenmonoxidvergiftung!

Jetzt muss ich mich erst einmal orientieren...neues Land, neue Stadt, neue Waehrung, etc....Ausserdem brauch ich ein gscheites Hotel! Nos vemos!

Donnerstag, 3. März 2011

Es muss doch sein...

Klischeehaft, kitschig, aber es darf nicht fehlen. Wirklich herrliche Straende hier, und vor allem menschenleer!!
Leider bin ich ja ziemlich unempfaenglich fuer deren Reize. Mir ist es ja ziemlich wurscht, ob ich in Tschesolo lieg oder hier.

Habe einen Deutschen am Strand getroffen, der sich schon von 100 Metern als solcher zu erkennen gab, da alles an seiner Kleidung abzippbar war. Ich glaube der haette sich von arktischer bis tropischer Witterung umzippen koennen. Als er sich bis zur Bademontur zurechtgezippt hatte, suchte er auch gleich meine Naehe, nachdem ich der einzige offensichtliche Gringo war.
Dem taugts da nicht so. Essen schlecht, Wasser kalt, Sonne heiss, Verkehr gefaehrlich, Mosquitos uebertragen Krankheiten.....hmmm, ich hab ihm geraten, sich nicht mehr so weit aus der Heimat zu wagen. Er darauf: "Bei solchen Reisen weiss man dann erst zu schaetzen, was man an Deutschland hat!". Sin comentario!
Hier nur eine Momentaufnahme eines Nachmittags in Rio San Juan!

Entonces:
Hab mir heute von Gabriel Garcia Marquez zur Einstimmung auf Kolumbien "Cien dias de soledad" auf Spanisch gekauft. Ob ich mich da nicht uebernommen habe? Schaffe ungefaehr eine Seite pro Stunde, aber was ich ja hier habe ist Zeit!
Sa gehts ab nach Medellin. Hab mich schon angekuendigt und es geht direkt vom Fluhafen zum Feiern mit amigos!

Mittwoch, 2. März 2011

Angriff der Killerkuh...

Komme grad aus dem Fitnessstudio, obwohl so kann man es eigentlich nicht nennen. In einem Kammerl liegen ein paar verostete Hanteln herum, Schwarze, gestaehlte Koerper trainieren zu Reaggaeton. Ein bissl fuehl ich mich wie ein Gangsta, ja.

Nun zur Killerkuh!

Gestern sitze ich mit meinem "Presidente" (Bier) an der Ecke, da es sonst nicht viel zu tun gibt. Wie jeden zweitenn Tag hat die Stadt keinen Strom, was die Leute auf die Strasse treibt. Eigenartiges Gefuehl in einer Stadt zu sein und kein Licht zu haben. Aber - wie immer - machen die Leute das Beste draus. Ich sitze mit einer Gruppe und tausche aus, wie die Mentalitaeten unterschiedlich sind. Der Sternenhimmel ueber uns, als ploetzlich Panik aufkommt, doch man sieht nix.
Im Schein eines Autoscheinwerfers konnte ich den Grund dann in Umrissen erkennen. Eine Kuh hat sich losgerissen und wild von bellenden Hunden umkreist durch die Stadt gelaufen. Ich konnte mich grad noch hinter einen Zaun retten. Minuten spaeter sind wir wieder dagesessen - die Kuh hat beruhigt neben uns gegrast - und haben auf den Schock einen Brugal (Rum) getrunken und bis die Autobatterie leer war Musik gehoert.

Hab ich ein aufregendes Leben hier...

Dienstag, 1. März 2011

Also...

Ich komme - ich weiss nicht mehr wann - in Santo Domingo an, habe keinen Plan, was ich da eigentlich mache, da der Plan war, zu zweit das Land zu erkunden, der sich dann aber geaendert hat.

Ich sitze auf dem Plaza Colon vor der aeltesten Kirche Amerikas und denke vor mich hin, wo ich bin, wie ich die naechsten Tage so gestalten soll. Unmengen von Kindern spielen in ihren Schuluniformen, kommen zu mir, klettern ueber mich. Einer steht und bohrt in der Nase vor mir, waehrend er sich zur Stabilisierung mit der (hoffentlich) sauberen Hand auf mir abstuetzt. Es gibt keine Beruehrungsaengste. Man wird foermlich ueberwaeltig von Frieden und Lebensfreusde.

Kurze Beschreibung einer Szene:
Ein Schulzwerg versucht die um 1 Kopf groessere Schulkollegin mit einem umkreisenden Balztanz zu beeindrucken, worauf sie ihn mit einem Supertussiblick anschaut und einfach gelangweilt ihm ein Zuckerl an den Kopf wirft. Der ist unbeeindruckt und wendet sich der naechsten Angebeteten zu.

Szenenwechsel: Ich lerne in meinem Hotel einen Kolumbianer aus NYC kennen, er erzaehlt mir von Carneval in La Vega im Norden. Kurzerhand entschliesse ich mich, mit rauf zu fahren. Ein Auto voller Dominicanerinnen, die alle in NY leben holt uns ab und auf gehts ins Unbekannte. Ich lerne die Familie kennen und bevor ich nachdenke, wo ich wohnen soll, wurde ich schon in die Riesenfamilie integriert. Unglaubliche Gastfreundschaft hier. Ich lebte dann mit dieser lieben Familie die naechsten drei Tage und der Neffe hat uns die ganze Zeit zu den besten Festen gebracht.
Festen ist gut: Die ganze Stadt war ein reines Fest. Mannshohe Boxen haben jeden Quadratzentimeter beschallt und keine Zeit und Platz fuer Muedigkeit oder Ruhe gelassen. Man musste einfach durchshaken!!

Unser cooler Partyguide Wilson hat uns bei einem Live-reggaetonkonzert irgendwie mit Trinkgeld den Eintritt erspart und uns genau hinter die Buehne gebracht. Party,,,,einfach unbeschreibbar. Hab Videos gemacht!

Hier ist es Usus, dass jeder Hintern, der sich zeigt mit einer Schleuder verpruegelt wird. Ha, denkt man sich als Auslaender, das kann ja nicht so schlimm sein. Falsch gedacht (wieder einmal), mein blauer Popo zeugt vom Gegenteil, dabei habe ich mich geschuetzt wo es nur ging. Ich sag Euch, das brennt!!!!Junge Maedels bilden einen Kreis Hintern an Hintern....

"Tu no tienes qualto, tu no tienes qualto!"
Die haben einen ganz eigenen Reggaeton hier, hart, laut, aber geil. Die Burschen und Maedels battlen sich in Kreisen, wer die coolsten Moves draufhat.

Was ich hier auch noch kennengelernt habe sind Autos, die nur aus Boxen bestehen und das grauslichste Haeusl der Karibik in einem Hinterhof am Carnaval! Klotueren sind oft einfach nicht vorhanden und manchmal sind einfach ein paar Klomuscheln nebeneinander aufgestellt, vielleicht zur regen Kommunikation auch waehrend des Geschaefts, ich weiss es nicht. Privacy, des gibts net!

Ich koennte noch viel mehr Eindruecke schreiben, aber mir ist so heiss in dem Internetcafe, ich geh jetzt lieber an den Strand. Befinde mich momentan in Rio San Juan und fliege am Wochenende nach Medellin/Kolumbien. Das soll eine Wahnsinnsstadt sein...ich bin schon gespannt!!!

Sonntag, 27. Februar 2011

Um zu beschreiben....

was ich die letzten Tage erlebt habe, brauche ich viel Zeit.... Just crazy!!!

Jetzt nur basic info...Ich befinde mich in der dominkanischen Republik und ich habe seit Tagen keinen anderen Touristen gesehen. Ich erlebe alles hier voll pur, feiere seit 3 Tagen Carnaval in La Vega. Unpackbar! Sitze neben Reggaetonmusik in einem Hinterhof mit Huehnern und hab nur kurz Zeit!

Eigentlich wollte ich einen Freund da treffen, doch das ist nix geworden und ich stand in Santo Domingo ohne Reisefuehrer, Plan oder sonst was. Genial!

Dienstag, 22. Februar 2011

otra vez...

Ich muss mich noch einmal melden. Am frühen Nachmittag hat die Polizei mit kugelsicheren Westen und schwerer Bewaffnung unser Hotel gestürmt und wir wurden delogiert.
Aber trotz der an sich dramatischen Tatsachen ist es gemächlich und entspannt zugegangen. Ein bissl stutzig hat uns gemacht, dass auch Typen vom Gesundheitsamt dabei waren......es juckt schon überall! Aber es war das günstigste Hotel!

UND ich wollte euch einen kleinen Eindruck geben, wie es uns hier abends geht.



Weiter geht's

Wir führen ein lustiges Leben....

Der Julian hatte die Nase voll, immer daneben zu stehen und auf sporadische Übersetzungen meinerseits zu warten und hat kurzerhand einen 2 Wochen Spanischkurs gebucht. Jeden Morgen geht er mit seinem Schulranzen den Berg hinauf . Ich gebe ihm noch seine Jause und ein paar gute Tipps mit, damit er nicht von den anderen Kindern beim Spielen ausgeschlossen wird. Die Pflichten einer Mutter....

Übrigens, hier gibts kombinierte Spanisch-, Salsa- und Surfkurse...nach dem Motto: "Latino in 2 Wochen."

Ich hingegen nutze die Nächte- während Julian an seinen Hausübungen sitzt - zur Verbesserung meiner Spanisch-, Reggaeton- und Salsakünste!!

Morgen gehts für mich ab in die Hauptstadt und in die Karibik. Den Julian überlasse ich seinem Schicksal. Wieder allein unterwegs dann.... Ich treff ihn vielleicht später in Argentinien oder Miami oder irgendwo.
Hier bucht man grundsätzlich nur One-Way, da man nie weiss, was der nächste Tag, die nächste Stunde so bringt.

Hasta luego, mae

Sonntag, 20. Februar 2011

Bienvenidos en el paraiso!!

Pura vida mae q mae mas mae este mae!! (Costa Rica Slang)

Wir sind vor Tagen an der Pazifikküste angekommen und konnten unser Glück im ersten Moment gar nicht fassen. Tropenurwald geht in einen weiten Sandstrand über, der wiederum in den warmen Pazifik übergeht. Surfer reiten die letzten Wellen im blutroten Sonnenuntergang. Dominical, als Surfer und Drogendorf verschrien wird seinem Ruf gar nicht gerecht. Fröhliche Wesen bevölkern dieses Stück Erde (vielleicht doch wegen der Drogen, aber egal). Missmut, Stress oder Zwang erscheinen hier wie abstrakte Begriffe aus einer anderen Welt. Ein Leben frei von äußerem Druck. Man schläft, wenn man müde ist, isst, wenn man hungrig ist und tanzt, wenn man fröhlich ist. Der pure Frieden. Hunde streifen umher, suchen sich täglich neue Begleiter.

Der Spirit Lateinamerikas hat mich wieder! Easy, positiv und leidenschaftlich wird gelebt.
Jetzt sind wir weiter in den Norden gefahren, haben gestern in einer Kleinstadt ohne Tourismus den Carneval eingesogen und nachher die Reggaeton Party unsicher gemacht. Mannshohe Boxen unter freiem Himmel bringen die Menge in Bewegung. Heute fertig!
Diesen Moment sitze ich am Strand, die Sonne scheint, Frauen posen, Männer spannen an, was sie haben. Es geht mir gut!!!

Hasta luego, muchachos, pure vida mae!

Donnerstag, 17. Februar 2011

PURA VIDA ! ! !

Back from se mountain!

WE DID IT ! ! !

Gestern um 0530 Uhr sind wir auf dem höchsten Gipfel Costa Ricas gestanden und haben kurz den Sonnenaufgang bewundert...

...aber chronologisch:

Vor 3 Tagen sind wir rauf in ein kleines Bergdorf, wo wir im "Zentrum" gewohnt haben, in einer Absteige, die rund um einen Felsen gebaut wurde. Wir haben uns wie Fred Feuerstein gefühlt, umgeben von Stein und groben Holzkonstruktionen. Das Zentrum bestand aus einem Fussballplatz, einer Schule und einem Geschäft, das nicht einmal Bier verkaufte....harte Zeiten für mich!
Hier ein Bild vom Stadtzentrum!

Den nächsten Tag haben wir mit Beschaffung des Permits und Ausrüstung zugebracht, wobei wir schon stark an unseren Kräften gezweifelt haben. Jeder Meter dort geht bergauf oder bergab und wir waren schon nach alltäglichen Erledigungen völlig fertig. Aber - wie immer - haben wir einfach gelacht und weiter gemacht.

Ausserdem habe ich mich der intensiven Verhaltensbeobachtung des Bergvolks und der Bergtouristen gewidmet. Irgendwas hats da ghabt. Es waren so viele crazy people up there!!! Ihr müsst euch das so vorstellen, dass der Julian und ich wie die Senioren in Korsika dort den ganzen tag auf der Bank verbracht haben und das Schauspiel im Stadtzentrum verfolgt haben:

Ein paar Momentaufnahmen:

- 2 junge Amerikanerinnen springen aus dem Bus und beginnen höchst ambitioniert Frisbee zu spielen, nachdem sie im Eiltempo alle ihre Sachen weggeworfen haben, springen daraufhin auf, schnappen ihre Sachen und beginnen den Aufstieg...
- ein ausgezahter Mitsechziger läuft auf den Sportplatz, 3 Leute folgen, machen Photos, er macht Klimmzüge, motiviert die Leute und läuft weiter bergan
- 3 Deutsche, die aussahen wie ein abgemagerter Russel Crowe, ein DDR- Jüngling und etwas Undefinierbares irren herum und machen Photos, bei denen ich mir dachte, wer sich die jemals anschaut
- eine Hippiekommune von Engländern, die sich immer einen ihrer Gruppe anscheinend auserkoren hatten, der das Unterhaltungsprogramm bestritt...darauf könnte ich noch weiter eingehen, aber dafür reicht die Zeit nicht. Es war auf jeden Fall höchste eigenartig!


Dann gings los. Der Wecker läutete um 0450 Uhr. Wir gehen raus und es regnet...herrlich! Aber hier ändert sich das Wetter eh alle 5 Minuten und so war es auch diesmal. Der Aufstieg zum ersten Refugio auf 3.400 m begann von 1.300 m, da leider niemand uns bis zum Parkeingang führen konnte. 13kg Rucksäcke - da die ganze Verpflegung selbst mitgenommen werden muss - haben die Stimmung auch nicht trüben können.
30° und 90% Luftfeuchtigkeit treiben literweise Schweiss aus den Poren, bis man in die nächste Klimazone kommt, wo dann kalte Winde und heisse Sonne Temperaturwechsel von 15° innerhalb von Minuten eine wahre Kleidungswechselorgie initiieren.

Nach 5 Std Aufstieg nähern wir uns langsam dem Ziel, fragen eine herabsteigende Amerikanerin, wie weit es noch sei.
Sie darauf "Just around the corner". Diese Frau habe ich die nächsten 2 Std (! haha, around the corner!) steilsten Aufstiegs bei weniger werdenden Sauerstoff so verflucht, dass ich allein für kreative neue Bezeichnugen viel meiner eh schon mageren Energie aufgewendet habe.

Aber, dann waren wir endlich da im Refugio. Julian hat sich gleich einmal 3 Std niedergelegt, während ich ein Internet ausfindig gemacht habe, das dem ganzen ein bissl den Abenteuertouch genommen hat. Nachdem aber im Refugio die kalten Steinmauern die ohnehin schon niedrigen Temperaturen noch verstärkten hatten wir bald wieder das Abenteuerfeeling, frierend in unseren Schlafsäcken, alles tragend, was wir mitgenommen haben.







Am nächsten Tag läutet der Wecker um 0250 Uhr. Frisch und fröhlich und, völlig erfroren - und nach einer Nacht untermalt von Verdauungsgeräuschen aus verschiedenen Nationen im Schlafsaal - machen wir uns mit den Stirnlampen auf in die Dunkelheit. Die Stimmung wurde besser, als wir wieder auf Betriebstemperatur anliefen und den traumhaften Sternenhimmel über uns sahen. Fern jeden künstlichen Lichts und auf dieser Höhe ein besonderes Erlebnis! Fast romantisch, wenns nicht so kalt gewesen wäre und der Julian an meiner Seite. Ich hab versucht,es auf Photo festzuhalten.

Stunden stillen hintereinander Hergehens reihen sich aneinander, Sicht nur auf das von der Stirnlampe erleuchtete Feld. Dünne Luft, Müdigkeit und wehe Haxen vom Vortag reduzierten unser Kommunikationsbedürfnis vehement. So gings dahin, man denkt übers Leben nach, warum man sich das überhaupt antut (was reitet einen, sich selbst so zu quälen?), und Vieles mehr...


Ein extremer Aufstieg mit Kletterpassage folgt, in der Ferne schon eine leichte Morgendämmerung zu erkennen, die Kräfte eher am Ende, stehen wir plötzlich auf der Spitze vom Cerro Chirripo auf 3.820m. Ein Traum!

Die Sonne geht langsam auf, ich höre "Somewhere over the rainbow", wir sind über der Nebelgrenze und 20 Min später ist es auch schon vorbei, der Nebel hüllt die Spitze vollends ein, wir sehen nix mehr. Das hat uns auch nicht soviel ausgemacht, da da oben ein ziemlicher Wind ging und die Temperatur unter Null lag!

Also schnell wieder runter!

Eh nur noch 22 km und 2.500hm vor uns, bis wir wieder in dem eigenartigen Bergdorf waren. Die nächsten Stunden beschreibe ich nur ungern, da ich sie gerne vergessen werde!

Absteigen, Absteigen, stolpern, fluchen, schwitzen, Kleidung wechseln, Absteigen,Aabsteigen, Absteigen, absteigen, stolpern, fluchen, schwitzen, Kleidung wechseln, absteigen, absteigen und das ganze viele Stunden.

Dann den Bus ins Tal und jetzt sind wir wieder auf Meereshöhe in der Hitze....temperaturmäßig waren die letzten Tage ein bissl verwirrend, nachdem wir alle Jahreszeiten erlebt haben.

Das erste Bier schmeckte herrlich!

Heute, nach 12 Std Schlaf sind wir wieder bei Kräften und machen uns auf an die Pazifikküste, in ein Surferdorf, wo wir uns entspannen.

Diesmal nicht so lustig, aber das wars auch nicht!

Sonntag, 13. Februar 2011

SO....

schauts aus, wenn ich meinen Blog pflege...
und so schaut unser Zimmer nach 3 Tagen aus...

Samstag, 12. Februar 2011

Hot days!

Wir haben geschwitzt!
Das Training für den grossen Aufstieg beginnt. Aufgewärmt nach 5 Std Tour im Dschungel....30° und hohe Luftfeuchtigkeit! Es hat nur so lange gedauert, da wir beide einander immer wieder angestachelt haben neue Wege auszuprobieren, bis wir auf einem Berg im Nirgendwo gestanden sind und eingesehen haben, dass der einzige Weg zurück führt.

Mit einer so langen Tour haben wir nicht gerechnet und auch keine Verpflegung mit gehabt. Keine Labestationen haben uns Hunger und Durst leiden lassen....aber wir haben überlebt!


Fast hätten wir unseren Führerhund geschlachtet.

Seht ihr den Blick, gleich wär der arme Hund fällig gewesen, aber ich habe mich davorgeworfen und mit wilden Beeren und Vogelspinnen seinen ersten Hunger gestillt.


Freitag, 11. Februar 2011

Upside Down !

Vorgestern in San Jose: Eine Ansammlung an Grauslichkeiten: Menschen, Luft, Verkehr. Schnell wieder raus.

Am nächsten Tag von Alajuela in den Süden.

Diesen Tag hätte niemand mit sensiblen Magen überlebt!!!

Zuerst eine Busfahrt, bei der man seinen Glauben (wieder)entdeckt, da das das einzige ist, woran man sich in einem Gefährt klammert, das vor Kurven, Kuppen, bei regennasser Fahrbahn seelenruhig zwei LKWs mit Anhänger überholt. Danach eine Std Taxifahrt auf den Berg mit einem tiefergelegten Japaner auf einer schlaglochübersäten Schotterstrasse, wo sonst nur Jeeps gefahren sind. Oben angekommen die NAchricht, dass es für heute und morgen keine Permits mehr gibt. Shit! Also, den ganzen Weg wieder zurück. Wir verlassen den völlig entspannten Fahrer, der uns, die wir uns mit Kreuzschmerzen aus dem Auto winden, mit Unverständnis anschaut.

Aber es kommt noch schlimmer!
Ich höre, es gibt eine Fiesta 3 km südlich. Wir besteigen einen Bus erneut, der uns irgendwo an der Haupstr rauslässt.

Erwartungsvoll einer Nacht voll heisser Rhythmen entgegenblickend, fand ich mich auf einer Latinoversion von Leopoldi an einem Donnerstag vormittag wieder. Wir, trotzdem fidel, entschliessen, das am gefährlichsten aussehende Fahrgeschäft einmal zu testen. Die Quietschgeräusche wurden nur von den Schreien der Insassen übertönt. Eigentlich hätten wir schon stutzig werden sollen bei der Beobachtung der verlassenden Gäste, die allesamt sehr weiss im Gesicht waren.

Aber mit österreichischem Selbstwert haben wir uns gedacht, das wird schon nicht so schlimm werden. Ich, erfahren an den Rollercoastern der Welt, konnte nur laut lachen..., doch alles kam anders (siehe Video mit Ton-das Klimpern sind alle meine Münzen, die in der Kabine herumfliegen)

ES WAR DAS ÄRGSTE ! ! !
Noch NIE bin ich mit sowas gefahren. Die Kabine öffnet sich und es ist keine Bank drinnen, sodern nur ein zu eng gepolsterter Raum. Der Julian, der kaum reingepasst hat, mit seinem Gewicht wollte unbedingt gemeinsam fahren (wahrscheinlich fürchtete er sich), wobei ich Angst hatte,dass das Gerät nicht auf 2 schwere Europäer ausgelegt war. Das Quietschen und Krachen bestätigten das auch! Dann gings los....Ich brauch gar nix mehr schreiben, schauts euch einfach das Video an.

Jedenfalls sind wir nach dieser Fahrt verstummt und nur mehr heimgefahren und wortlos eingeschlafen!


Jetzt gehts ins Gym, dann kümmern wir uns um die Permits, und dann hamma eigentlich eh nix mehr vor....

Mittwoch, 9. Februar 2011

NA SERWAS ! ! !

Wenn man allein reist, lernt man Leute kennen....Ich bestaetige!

Hier auf einem Symposion über die Funktion des sekundären Krankheitsgewinns bei psychischen Störungen mit Dr. Sabe und Dr. Poco!

Ja, da war ich dann auf einem Geburtstagsfest mit guten Freunden!

Gestern gefeiert in einem Club mit höchster Silikondichte! Ich hab ganz stark an einen bestimmten Freund von mir denken muessen, der sich hier wohl gefuehlt haette.

So eine Selbstinszenierung, ein Luxusgericht für einen Beobachter. Leider sind bei den meisten die Vorbaue schon derart gestaltet, dass sie nicht mehr gscheit Reggaeton tanzen können ohne dass etwas herausspringt, sondern nur mehr stoisch von Botox und Egozentrik gelähmt an Ecken posen können.

Heimfahrt von San Jose mit dem taxi....ca 1 std, da die rechte sich am "jagr", also Jägermeister etwas uebernommen hat und diesen alle 2 km wieder auf die Strasse zurueckliess!

An Erlebnissen fehlt es bis jetzt nicht:
Als sich dann auch ein Mann aus unserer Gruppe als schwul herausgestellt hat und mich bis nach Hause begleitet hat (wie selbstlos), hab ich dann endlich seine Intention gecheckt. Dann war der Moment des Abschieds.... Jetzt weiss ich, wie ihr armen Frauen euch fühlt. Höflich abwehrend und panisch nach meinem Schluessel suchend habe ich die Situation gemeistert und bin fertig in mein Bett gefallen...

Ja, soviel dazu. In 1 Std kommt der Julian und ab nach San Jose...heut wird einmal gefeiert...endlich!

Dienstag, 8. Februar 2011

DA!

25 Std unterwegs. Schock in Muenschen. In meiner wenig antizipatorischen Art habe ich uebersehen, dass man auch nur fuer den Transit durch die USA ein Visum braucht, das ich natuerlich nicht hatte!!!! Kurz hab ich gedacht:"Super, weit bist kommen!" Bis nach Deutschlad, ein wahres Abenteuer!

Aber nach dramatischen Versicherungen, dass von diesem Flug Seelenheil abhaengt, konnte ich die Beamten zu einer Ausnahme bewegen! Einfach ohne Visum, die sind eh so locker (loca).

Wie gehts weiter. Heute um 4 Uhr Frueh aufgestanden, nachedem ich ein zu erfolgreicher Flugzeugschñlaefer bin- Ich hocke in Alajuela,Kolonialplaetze und Mangobaeume, billiges Bier und heisse Rhythmen. Hier verweile ich bis morgen, bis der Koloss von Puerto Rico zu mir stoesst und wir uns in den Sueden aufmachen, um den hoechsten Berg Costa Ricas zu besteigen. Extra Wander-Flip-Flops mit!

Das Erlebnsi soll idealerweise so ausschauen. 3 Tage Aufstieg froehlich singend. Am dritten Tag um 3 Uhr Frueh aufstehen und um 6 Uhr Frueh auf der Spitze des Cerro Chirrpo stehen, den Sonnenaufgang ueber der Karibik, waehrend der Pazifik noch in der dunklen Nacht (Pleonasmus) liegt. Beide Meere sieht man!!!

Dann wird von Izmael Kamakwemikofsadifuhq das Lied "Somewhere over the rainbow" gehoert, den grossen Klosterneuburger umarmt und dann wird erst wieder weitergedacht!!!!!

Ich geh jetzt Bananen aus Costa Rica essen, mich mit meinem Buch unter die Mangobaeume am Plaza Centra legen und die Stimmung empfinden!!

See ya!!