Lumpi irgendwo in Lateinamerika

ja

Freitag, 18. März 2011

Los ultimos dias en Medellin

Langsam sind meine Tage in Medellin gezaehlt.

Kurz: Diese Stadt hat irgendetwas. Alles ist extrem: Arm, reich, schoen, haesslich, voller Gefuehl, eiskalt, tragisch, lustig, sanft, brutal,.....
Die verrueckstesten Leute fuehlen sich hier zu Hause und machen es zu ihrem. Sensation seeking-personalities ueberall. Was ich hier an crazy Typen erlebt habe, die voellig fern jeglichen antizipatorischen oder logischen Denkens oder einer fuer mich verstaendlichen emotionalen Welt leben kann ich schwer beschreiben. Voll interessant! Irgendwie erkenne ich eine erschreckende Tendenz in mir, die sich ein wenig nach konservativen und im Ansatz berechenbaren Gespraechspartnern sehnt.
Zum Glueck bin ich viel mit Kolumbianern und solchen, die sich wie welche verhalten unterwegs und erlebe das richtige Medellin, das vor Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft strotzt. Das bringt dann zumindest einen Fuss wieder auf den Boden und naehrt den Glauben an existente Systematik.

Weiter gehts nach dem Wochenende Richtung Norden an die Karibikkueste, wo ich dann auf einem Segelboot anheuern will um in einer Woche nach Panama ueberzusetzen.
Der Landweg wird von allen als selbstmoerderisch beschrieben und es gibt eine internationale Reiswarnung.
Landweg: Das Ganze heisst das "Darien Gap", da es keine Strasse zwischen Kolumbien und Panama gibt, die von Autos passiert werden kann. Die Panamericana (Autobahn) endet abrupt auf einer Weide, bewacht von der Latina-Mautkuh Conzuela.
Man muesste in einer Odysee zu den letzten Orten vor der Grenze trampen, in einer 3 Std Wanderung quer durch den Dschungel zu Fuss die Grenze ueberqueren, um dann in den gefaehrlichsten Ortschaften anzukommen, die keine besondere Gastfreundschaft oder Unterkuenfte bieten.
Am Weg laeuft man Gefahr, von toedlichen Schlangen gebissen, von giftigen Froeschen bespuckt zu werden, Narcotraffikanten zu begegnen, oder durch Guerillas oder Paramilitaers entfuehrt zu werden. Es steht zwar geschrieben, dass diese das Gebiet eher zu Erholungszwecken nuetzen (so eine Art Wienerwald fuer Guerillas), aber trotzdem meistens doch nicht so erfreut auf Kontakt mit kultursensiblen Backpackern reagieren. Ausserdem liefert sich das Militaer regelmaessig Schiesserein mit den Drogenhaendlern, wo man ungern irgendwo dazwischen steht.

Tja, all das bewog mich dann doch dazu, eher den Weg zu Wasser zu bevorzugen.

Es ist heiss, ich werde jetzt laufen gehen. Nach 2 Wochen in Medellin spuere ich schon ein bissl Unruhe und moechte weiterziehen. Diese Stadt sieht mich sowieso frueher oder spaeter wieder, wahrscheinlich frueher.

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