Lumpi irgendwo in Lateinamerika

ja

Donnerstag, 31. März 2011

Cartagena

Diese Stadt laesst mich nicht los. Jetzt bin ich schon einige Zeit da, habe aber gestern endlich das Schiff nach Panama gebucht. Eine 30 Meter-Segelyacht, ein Traum. Sa um 6 Uhr Frueh gehts los. 3 Tage nur auf See und nachher noch 3 Tage auf den San-Blas Inseln, die es wirklich wert sein sollen.

Hier verbringe ich meine Tage in kolonialen Eingaengen sitzend und plaudernd, lachend. Je naeher man an die Karibikkueste kommt, desto mehr veraendert sich das Zeitempfinden und deren Relevanz. Hier schaffe ich an einem Tag, was ich zu Hause so in 10 Min bewaeltige. 33 Grad und nur entspannte Umgebung verlangsamen sehr.
Ich wohne in einem kolonialen Hotel, gestern grosse Party mit Live-Salsa Band auf der Dachterrasse mit Blick ueber Cartagena.

Von der Altstadt Cartagenas kann ich einfach nicht genug bekommen, einzutauchen in eine andere Epoche. Man geht auf den Festungsanlagen spazieren, geht an den ehemaligen Sklavenmaerkten vorbei, denkt an die Angriffe des Piraten Sir Francis Drake, trinkt im Cafe del Mar bei Sonnenuntergang einen Mojito.

Kurze Anekdote noch:

Ich habe Anzeige wegen meiner Kamera erstattet. Das war ein Livesketch. Ich komme auf die Polizeistation, zwei Schmaeh fuehrende, schwer unterbeschaftigte Polizisten heissen mich willkommen. Geschichten ueber Gringos und so weiter werden ausgetauscht. Dann gehts los. Er nimmt meine Anzeige auf (mit einer Schreibmaschine aus den 80ern), ich  erklaere ihm alles, erwaehne in der entspannten Stimmung auch den sentimentalen Wert der verloren gegangenen Photos, den er auch genau so in seinen Bericht aufnimmt.
Am Ende mache ich den Scherz und frage, wann sie denn glauben, den Taeter zu stellen. Na, mehr hab ich nicht gebraucht, die haben sich zerkugelt vor Lachen. Sie haben mir noch den hilfreichen Tipp gegeben, dass ich zur oertlichen Radiostation gehe und eine Suchmeldung gegen Kopfgeld schalten soll, falls ich wirklich an einer Wiederbeschaffung interessiert sein sollte. Ich verliess dann die prustenden Beamten Richtung Strand und hoffte, dass ich nie ein ernsthaftes Problem zu loesen haette.

Trotzdem liebe ich Cartagena!

Samstag, 26. März 2011

Machts Euch keine Sorgen...

Ja, man hat mir meine Kamera, mein kolumbianisches Handy und a bissl Geld abgenommen, aber ich sehe es als Investment in ein aufstrebendes Land. Jetzt gibts im Blog halt mehr Wort als Bild (oder Bilder von anderen).

Angefangen hat alles damit, dass ich auf der Fahrt nach Cartagena einen Argentinier kennengelernt habe, der zwar etwas gestresst gewirkt hat, aber ansonsten einen ganz passablen Eindruck gemacht hat. Wir haben uns ein Taxi und Zimmer in Cartagena geteilt. Seine etwas kurze Aufmerksamkeitsspanne hat mich ein wenig irritiert, aber nicht weiter beschaeftigt. 
Wir sind fortgegangen, haben Superperuaner und -innen (immer gendern!) kennengelernt und gleich in der ersten Nacht bis in die fruehen Morgenstunden durchgetanzt. 

Am naechsten Tag haben wir uns mit einem Bus durch die Slums aufgemacht auf die Insel Rosario, auf dieser Fahrt neue Eindruecke gesammelt.....unglaubliche Armut, Gestank, Dreck nur 1-2 Strassenzuege von den sicheren und sauberen Vierteln... Faehre und anschliessende einstuendige Motorradfahrt bis wir auf dem menschenverlassenen Playa Blanca (weisser Strand) ankamen, der seinem Namen alle Ehre macht. 
Ein Paradies, vor allem nach dieser Busfahrt!!!!! (Die kuehlen den Bus auf 15ª runter, der unruhige Typ neben mir. Ein paar Leute haben versucht, ihren Freund unter der Decke zu schmuggeln, den haben sie dann entdeckt und mitten in der kolumbianischen Pampa rausgeworfen. Was dem wohl passiert ist....)

Weiter:
Angekommen: Die Wahl zwischen Haengematte und Zimmer fiel auf zweiteres aus Sicherheits-(!) und Komfortgruenden. In eine Cabaña eingezogen, wurde ich schon etwas skeptischer, da mein Freund schnell viel Kontakt zu Einheimischen suchte, so dass er viertelstuendlich zu Audienzen vor unserer Cabaña empfing...

Easy, denk ich mir...irgendwie konnte man sich in diesem Ambiente nicht stressen.....Ausserdem gab er sich verschiedenen psycheveraendernden Mittelchen hin. 
Naja, ich genoss die 2 Tage: Kein Strom, kein Computer, kein Handyempfang. Hab ein tolles Video  untermalt mit weisen Gedankensplittern gemacht, das sich jetzt wahrscheinlich eine kolumbianische Familie voller Bewunderung zu Gemuete fuehrt. 
Aufstehen, geweckt durch Meeresrauschen, Mangos und Kokosnuesse zum Fruehstueck, Langusten zu Mittag, am Abend camarones. Dazwischen ein oder zwei Massagen und der eine oder andere Salsa zur besseren Verdauung. All das zu einem Preis, den ich Euch lieber nicht verrate. Unter tags war 3 Std Hochsaison, da Ausflugsschiffe anlegten. Am Abend wurde Feuer gemacht und die wenigen Verbliebenen sammelten sich zu Tanz, Gespraech, Musik und Trunk.

Der letzte Morgen, voellige Entspannung hat von mir Besitz genommen: Mein Freund erwacht und naehert sich mit seinem typischen Fruehstueck - Zigarette und Bier - um 0900 Uhr in der Frueh auf ein Plauscherl, laesst leider das Zimmer offen. Da ists passiert. Irgendwie war ich nicht mal wuetend, eigenartig. Man muss loslassen koennen. Schade um die Photos, aber vielleicht sind meine Aufzeichnungen und Erinnerungen eh schoener.

Gestern in Cartagena fort. Eine Stadt, in der man das Gefuehl hat, sich zur Zeit der Kolonisation zu bewegen. Laut und voller Fest!!
Heute gehts mit Kolumbianern und -innen (immer gendern!) zum Feiern. Hoert sich langweilig an, da immer viel gefeiert wird, aber das ist ein essentieller Bestandteil der Kultur und jedes Fest ist anders.....bin schon auf diese Nacht gespannt!!!!

Montag, 21. März 2011

Eine Cabalgata...

Was ist das? Ich habe es auch nicht gewusst, hatte aber eine vage Vorstellung nach Erklaerungen. Man faehrt aufs Land, reitet ein bissl in der Landschaft umher, trinkt viel Aguardiente und am Ende isst man zusammen. Klingt doch ganz harmlos....

Was ist das in Wirklichkeit?
Chronologisch: Wichtig: Ich bin noch nie vorher auf einem Pferd gesessen. 
der Campesino, ein bissl mulmig
Treffen um 2 am Nachmittag, Abfahrt um 3, bis alle da waren. Bei meiner Ankunft haben sie mich schon ein bissl beaeugt, nachdem ich kurze Hosen und nur einen Pulli anhatte. 
Was mir nicht gesagt wurde war, dass wir in die Berge fahren, wo es 10-15° hat. Naja, denk ich mir, meine oesterreichischen Gene vertragen das schon.
Wir fahren zu 16. in einem Kleinbus, es wird bereits fleissig Aguardiente getrunken und geshaket. Ich war noch ein bissl verhalten, weil fertig von den vorigen Abenden. Wir kommen dort um 4 Uhr an, ich sehe die Pferde...Die waren gross und die Leute konnten alle echt gut reiten. Los gehts bei dem Tempo hier um 5 Uhr. Ich denke mir, das wird ein bissl knapp bis zur Dunkelheit um 6 Uhr, aber wurscht: "Denk nicht zu europaeisch!"

Es geht los:
Ich auf ein Pferd. Dieses Pferd war halbtot, nachdem ich um ein ruhiges Gemuet gebeten habe. Ich war immer der letzte. Es geht los ueber die Autobahn in die Pampa. Mein Hintern tut schon nach der ersten halben Std weh. Mein Pferd war irgendwie nicht allzu motiviert. Wir kommen bei Daemmerung in einer Huette an, wo getanzt und getrunken wird.

Ich beginne auch, um meine Verkrampfung beim Reiten ein bissl zu loesen. Nach einer Stunde fiesta gehts weiter, schon absolut dunkel, aber das Pferd sieht alles, sagen sie mir. Meins nicht, da es oefter irgendwo dagegenlauft und ausrutscht. 
Damit nicht genug, es beginnt zu regnen wie in Stroemen, die Temperatur betraegt 8° und ich habe einen saugfaehigen Pulli an. Ein bissl hat das an meiner Froehlichkeit genagt. Es ist aber nicht so gewesen, dass die anderen adaequat ausgeruestet waren. Alle waren pitschnass in der Dunkelheit im Galopp unterwegs, froehlich die Flasche umherreichend. So vergisst man auch den eigenen Missmut. Eine ist vom Pferd gefallen, hat sich den Ruecken verletzt, weil der Sattel nicht festgemacht war. Das tut der Stimmung keinen Abbruch. Schmerzend hat sie bei der Party mitgemacht und kein Anzeichen von Furcht oder Aehnlichem.

Naechster Stop, Reggaeton Party in der Einoede, kurze Flucht vor dem Regen. 
Dann haben sie mir ein anderes Pferd gegeben. Ich war skeptisch und zurecht. Das hat so Gas gegeben: Die Letzten werden die ersten sein, so war es auch, aber gegen meinen Willen. Immer, wenn ich es bremsen wollte, ist es voll ausgezuckt. Ausserdem ist es bei dem lehmigen, nassen Boden oefter ausgerutscht. Ich hab mir so in die Hosen gemacht, voellig durchnaesst ohne Sicht, die Zweige schlagen dir ins Gesicht,......

Ich habe dann eher am Ende meiner Nerven ein anderes Pferd verlangt. Kaum bin ich runter von meinem, zieht es auch schon allein ab in die Dunkelheit.

Mit meinem dritten Pferd bin ich dann erfolgreich um 11 Uhr nachts zurueckgekehrt, weiter gegessen und getanzt. Erfroren, aber heilfroh! Abenteuer, Abenteuer!!

Um 0100 Uhr dann zu Hause und eine warme Dusche und einmal kein Ausgehen mehr. Ein wildes Erlebnis!!

Heute Nacht fahr ich nach Cartagena, hoffe ich!

Samstag, 19. März 2011

RUMMMMBAA Teil 1...

Visuelle Eindrueck der letzten Stunden.. hier geht die Post ab, nachdem es ein verlaengertes Wochenende ist.

 
So ist die Morgenstimmung im Hostel...
und so war die Nacht davor...

Freitag, 18. März 2011

Los ultimos dias en Medellin

Langsam sind meine Tage in Medellin gezaehlt.

Kurz: Diese Stadt hat irgendetwas. Alles ist extrem: Arm, reich, schoen, haesslich, voller Gefuehl, eiskalt, tragisch, lustig, sanft, brutal,.....
Die verrueckstesten Leute fuehlen sich hier zu Hause und machen es zu ihrem. Sensation seeking-personalities ueberall. Was ich hier an crazy Typen erlebt habe, die voellig fern jeglichen antizipatorischen oder logischen Denkens oder einer fuer mich verstaendlichen emotionalen Welt leben kann ich schwer beschreiben. Voll interessant! Irgendwie erkenne ich eine erschreckende Tendenz in mir, die sich ein wenig nach konservativen und im Ansatz berechenbaren Gespraechspartnern sehnt.
Zum Glueck bin ich viel mit Kolumbianern und solchen, die sich wie welche verhalten unterwegs und erlebe das richtige Medellin, das vor Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft strotzt. Das bringt dann zumindest einen Fuss wieder auf den Boden und naehrt den Glauben an existente Systematik.

Weiter gehts nach dem Wochenende Richtung Norden an die Karibikkueste, wo ich dann auf einem Segelboot anheuern will um in einer Woche nach Panama ueberzusetzen.
Der Landweg wird von allen als selbstmoerderisch beschrieben und es gibt eine internationale Reiswarnung.
Landweg: Das Ganze heisst das "Darien Gap", da es keine Strasse zwischen Kolumbien und Panama gibt, die von Autos passiert werden kann. Die Panamericana (Autobahn) endet abrupt auf einer Weide, bewacht von der Latina-Mautkuh Conzuela.
Man muesste in einer Odysee zu den letzten Orten vor der Grenze trampen, in einer 3 Std Wanderung quer durch den Dschungel zu Fuss die Grenze ueberqueren, um dann in den gefaehrlichsten Ortschaften anzukommen, die keine besondere Gastfreundschaft oder Unterkuenfte bieten.
Am Weg laeuft man Gefahr, von toedlichen Schlangen gebissen, von giftigen Froeschen bespuckt zu werden, Narcotraffikanten zu begegnen, oder durch Guerillas oder Paramilitaers entfuehrt zu werden. Es steht zwar geschrieben, dass diese das Gebiet eher zu Erholungszwecken nuetzen (so eine Art Wienerwald fuer Guerillas), aber trotzdem meistens doch nicht so erfreut auf Kontakt mit kultursensiblen Backpackern reagieren. Ausserdem liefert sich das Militaer regelmaessig Schiesserein mit den Drogenhaendlern, wo man ungern irgendwo dazwischen steht.

Tja, all das bewog mich dann doch dazu, eher den Weg zu Wasser zu bevorzugen.

Es ist heiss, ich werde jetzt laufen gehen. Nach 2 Wochen in Medellin spuere ich schon ein bissl Unruhe und moechte weiterziehen. Diese Stadt sieht mich sowieso frueher oder spaeter wieder, wahrscheinlich frueher.

Sonntag, 13. März 2011

Gestern liege ich im Jardin Botanico und lese mein Buch unter staendiger Beobachtung der einheimischen Bevoelkerung, die neugierig den Monito(Affen/lokal hier fuer Blonder) mustern, als sich ein neuer Kontakt meldet.
Ich bekomme eine Adresse, will wie immer zu Fuss gehen. Das ist mir dann schnell vergangen, bin irgendwie in eine dunkle Gegend geraten, wo ich wie ein frisches Stueck Fleisch mit den Blicken verfolgt wurde. Ich hab dann bemerkt, dass ich schon einen Schatten habe, 3 Leute, die mir folgen. Darauf entschied ich mich kurzerhand ins Taxi zu springen!

Das fuehrte mich dann in eine andere eher mittelmaessige Gegend, wo ich dann meinen Kontakt traf. Sie arbeitet in einem Resozialisierungsprogramm fuer Guerillas und Paramilitaers. Ich gehe dort rein und so ging es auch zu. Ex-Guerillas gehen aus und ein. Wir haben uns dann den ganzen Tag ueber ihre Arbeit unterhalten.
Es passiert schon manchmal, wenn etwas nicht funktioniert, dass so ein Guerilla in der Tuer steht und Morddrohungen ausspricht. Nicht einfach so, das passiert schon mit mehr Show. Er haelt eine Patrone in der Hand, mit der er ein Kreuz auf den Tisch ritzt und laut verkuendet, dass diese Patrone fuer sie bestimmt ist und ihren Tod bringen wird. Drama, Drama!

Freitag, 11. März 2011

Medellin Teil 2

Was soll ich schreiben, einfach nur genial!!.
Die Stadt Boteros liegt in einem Nord- Suedtal und die Barrios erstrecken sich auf die Haenge links und rechts. Zwei Seilbahnen fahren da hinauf und geben eine Wahnsinnssicht auf diese schwer zu kontrollierende Stadt. Man sieht auf die Daecher, in die Leben der Menschen in den barrios.


Unglaublich viel und gefaehrlicher Verkehr, freundlichste Leute, huebsche Frauen, wildeste Party. Ich treffe mich viel mit Kolumbianern und bin schwer am Herumtuefteln. Was genau, das schreibe ich Euch, wenn die Zeit reif ist. Auf jeden Fall steckt dieses Land voller Moeglichkeiten.

So wies ausschaut werde ich noch ein Zeitl hierbleiben, aber nadie lo sabe, was passieren wird. Das Wochenende beginnt. Das bedeutet wieder Ausnahmezustand. Feierfreudiges Ausgehvolk uebernimmt die Strassen. Ich mach jetzt ein kleine Siesta bevor ich mich wieder in die Action begebe. Ahja, hab noch eine Momentaufnahme aus der DomRep, ein kurzes Video dem vorigen Post hinzugefuegt.

Sonntag, 6. März 2011

Medellin!

Gestern von Rio San Juan aufgebrochen. 4 Std sind es von dort nach Santo Domingo. Leider hatte ich einen Busfahrer, der offensichtlich schweren Liebeskummer litt, da er uns durchgehend mit den aergsten Latinoschnulzen beschallte. Herzschmerz, Einsamkeit und ganz viel Liebe, ich sag Euch, das ist wie Brainwashing.
Nachdem ich den Bus verlassen habe und meine Traenen getrocknet waren, fand ich mich Minuten spaeter in einem Taxi ohne Tuer wieder auf dem Weg zum Flughafen.

Um 1830 Uhr ging mein Flug SDQ - BOG, das war einmal ein Flug ohne jeglichen Gringo und voellig verspaetet. Nachdem aber eh alle Anschlussfluege auch verspaetet sind, kam ich mitten in der Nacht in Medellin an. Als das Taxi so durch die Stadt faehrt, lerne ich das Nachtleben kennen und will am liebsten sofort rausspringen und mitfeiern. Ein Quadratkilometer Party, so dass das Taxi teilweise nicht passieren konnte, sowas hab ich noch nicht erlebt! 1000de von jungen Leuten shaken!! Genial!
Das Hostel war dann voll und ich bin um 0100 Uhr frueh mit Sack und Pack durch Medellin spaziert auf der Suche nach einem Schlafplatz, ein bissl mulmig, aber inzwischen bin ich eh schon froh ueber jeden Kilo weniger in meinem Rucksack!

Ich hab dann versucht, meine Bekannten zu erreichen, voellig zwecklos und bin dann alleine losgezogen. Um 5 Uhr bin ich in mein Hostal zurueckgekehrt mit offenem Fenster zur Hauptstrasse....man schlaeft gleich viel tiefer mit einer leichten Kohlenmonoxidvergiftung!

Jetzt muss ich mich erst einmal orientieren...neues Land, neue Stadt, neue Waehrung, etc....Ausserdem brauch ich ein gscheites Hotel! Nos vemos!

Donnerstag, 3. März 2011

Es muss doch sein...

Klischeehaft, kitschig, aber es darf nicht fehlen. Wirklich herrliche Straende hier, und vor allem menschenleer!!
Leider bin ich ja ziemlich unempfaenglich fuer deren Reize. Mir ist es ja ziemlich wurscht, ob ich in Tschesolo lieg oder hier.

Habe einen Deutschen am Strand getroffen, der sich schon von 100 Metern als solcher zu erkennen gab, da alles an seiner Kleidung abzippbar war. Ich glaube der haette sich von arktischer bis tropischer Witterung umzippen koennen. Als er sich bis zur Bademontur zurechtgezippt hatte, suchte er auch gleich meine Naehe, nachdem ich der einzige offensichtliche Gringo war.
Dem taugts da nicht so. Essen schlecht, Wasser kalt, Sonne heiss, Verkehr gefaehrlich, Mosquitos uebertragen Krankheiten.....hmmm, ich hab ihm geraten, sich nicht mehr so weit aus der Heimat zu wagen. Er darauf: "Bei solchen Reisen weiss man dann erst zu schaetzen, was man an Deutschland hat!". Sin comentario!
Hier nur eine Momentaufnahme eines Nachmittags in Rio San Juan!

Entonces:
Hab mir heute von Gabriel Garcia Marquez zur Einstimmung auf Kolumbien "Cien dias de soledad" auf Spanisch gekauft. Ob ich mich da nicht uebernommen habe? Schaffe ungefaehr eine Seite pro Stunde, aber was ich ja hier habe ist Zeit!
Sa gehts ab nach Medellin. Hab mich schon angekuendigt und es geht direkt vom Fluhafen zum Feiern mit amigos!

Mittwoch, 2. März 2011

Angriff der Killerkuh...

Komme grad aus dem Fitnessstudio, obwohl so kann man es eigentlich nicht nennen. In einem Kammerl liegen ein paar verostete Hanteln herum, Schwarze, gestaehlte Koerper trainieren zu Reaggaeton. Ein bissl fuehl ich mich wie ein Gangsta, ja.

Nun zur Killerkuh!

Gestern sitze ich mit meinem "Presidente" (Bier) an der Ecke, da es sonst nicht viel zu tun gibt. Wie jeden zweitenn Tag hat die Stadt keinen Strom, was die Leute auf die Strasse treibt. Eigenartiges Gefuehl in einer Stadt zu sein und kein Licht zu haben. Aber - wie immer - machen die Leute das Beste draus. Ich sitze mit einer Gruppe und tausche aus, wie die Mentalitaeten unterschiedlich sind. Der Sternenhimmel ueber uns, als ploetzlich Panik aufkommt, doch man sieht nix.
Im Schein eines Autoscheinwerfers konnte ich den Grund dann in Umrissen erkennen. Eine Kuh hat sich losgerissen und wild von bellenden Hunden umkreist durch die Stadt gelaufen. Ich konnte mich grad noch hinter einen Zaun retten. Minuten spaeter sind wir wieder dagesessen - die Kuh hat beruhigt neben uns gegrast - und haben auf den Schock einen Brugal (Rum) getrunken und bis die Autobatterie leer war Musik gehoert.

Hab ich ein aufregendes Leben hier...

Dienstag, 1. März 2011

Also...

Ich komme - ich weiss nicht mehr wann - in Santo Domingo an, habe keinen Plan, was ich da eigentlich mache, da der Plan war, zu zweit das Land zu erkunden, der sich dann aber geaendert hat.

Ich sitze auf dem Plaza Colon vor der aeltesten Kirche Amerikas und denke vor mich hin, wo ich bin, wie ich die naechsten Tage so gestalten soll. Unmengen von Kindern spielen in ihren Schuluniformen, kommen zu mir, klettern ueber mich. Einer steht und bohrt in der Nase vor mir, waehrend er sich zur Stabilisierung mit der (hoffentlich) sauberen Hand auf mir abstuetzt. Es gibt keine Beruehrungsaengste. Man wird foermlich ueberwaeltig von Frieden und Lebensfreusde.

Kurze Beschreibung einer Szene:
Ein Schulzwerg versucht die um 1 Kopf groessere Schulkollegin mit einem umkreisenden Balztanz zu beeindrucken, worauf sie ihn mit einem Supertussiblick anschaut und einfach gelangweilt ihm ein Zuckerl an den Kopf wirft. Der ist unbeeindruckt und wendet sich der naechsten Angebeteten zu.

Szenenwechsel: Ich lerne in meinem Hotel einen Kolumbianer aus NYC kennen, er erzaehlt mir von Carneval in La Vega im Norden. Kurzerhand entschliesse ich mich, mit rauf zu fahren. Ein Auto voller Dominicanerinnen, die alle in NY leben holt uns ab und auf gehts ins Unbekannte. Ich lerne die Familie kennen und bevor ich nachdenke, wo ich wohnen soll, wurde ich schon in die Riesenfamilie integriert. Unglaubliche Gastfreundschaft hier. Ich lebte dann mit dieser lieben Familie die naechsten drei Tage und der Neffe hat uns die ganze Zeit zu den besten Festen gebracht.
Festen ist gut: Die ganze Stadt war ein reines Fest. Mannshohe Boxen haben jeden Quadratzentimeter beschallt und keine Zeit und Platz fuer Muedigkeit oder Ruhe gelassen. Man musste einfach durchshaken!!

Unser cooler Partyguide Wilson hat uns bei einem Live-reggaetonkonzert irgendwie mit Trinkgeld den Eintritt erspart und uns genau hinter die Buehne gebracht. Party,,,,einfach unbeschreibbar. Hab Videos gemacht!

Hier ist es Usus, dass jeder Hintern, der sich zeigt mit einer Schleuder verpruegelt wird. Ha, denkt man sich als Auslaender, das kann ja nicht so schlimm sein. Falsch gedacht (wieder einmal), mein blauer Popo zeugt vom Gegenteil, dabei habe ich mich geschuetzt wo es nur ging. Ich sag Euch, das brennt!!!!Junge Maedels bilden einen Kreis Hintern an Hintern....

"Tu no tienes qualto, tu no tienes qualto!"
Die haben einen ganz eigenen Reggaeton hier, hart, laut, aber geil. Die Burschen und Maedels battlen sich in Kreisen, wer die coolsten Moves draufhat.

Was ich hier auch noch kennengelernt habe sind Autos, die nur aus Boxen bestehen und das grauslichste Haeusl der Karibik in einem Hinterhof am Carnaval! Klotueren sind oft einfach nicht vorhanden und manchmal sind einfach ein paar Klomuscheln nebeneinander aufgestellt, vielleicht zur regen Kommunikation auch waehrend des Geschaefts, ich weiss es nicht. Privacy, des gibts net!

Ich koennte noch viel mehr Eindruecke schreiben, aber mir ist so heiss in dem Internetcafe, ich geh jetzt lieber an den Strand. Befinde mich momentan in Rio San Juan und fliege am Wochenende nach Medellin/Kolumbien. Das soll eine Wahnsinnsstadt sein...ich bin schon gespannt!!!