Lumpi irgendwo in Lateinamerika

ja

Mittwoch, 28. Dezember 2011

CUZCO

Nach langer Reise ohne Verspaetung und mit vollem Gepaeck angekommen. Fast ein bissl enttaeuschend. Glueck gehabt, da am Vortag alle Fluege wegen Schlechtwetter gecancelled wurden und die wuetende Meute in Lima auf die wenigen verbleibenden Plaetze wartete.

Dann endlich nach 20 Std unterwegs in Cuzco!


Der Nabel der Welt und fuer die indigene Bevoelkerung immer noch die unbestrittene Hauptstadt des Inkareiches.

Der Anflug ist schon ein Abenteuer. Ueber schneebedeckte Berge fliegt man in ein Tal ein, links und rechts Haeuser auf Flugzeughoehe und ploetzlich setzt man in gewaltigem Tempo auf. Wegen der duennen Luft kann das Flugzeug nicht so langsam wie auf Seehoehe landen. 
Cuzco ist traumhaft schoen und liegt auf 3430 m Seehoehe. Die Strassen eng und steil, dafuer die Autos alt und schwach. Der Taxler laesst mich irgendwo raus, weil es zu steil wurde (oder er keine Lust mehr hatte). Die ersten Meter bergauf mit dem Rucksack bringen das Herzerl zum klopfen. Packt man seine Hygieneartikel aus, sind die alle zum Bersten aufgeblaeht wegen der Hoehe.
Die ersten 2 Tage sind von leichtem Kopfweh und Betaeubung gepraegt.  Man ist ein bissl bloeder und langsamer, merkt es aber selbst gluecklicherweise genau deswegen nicht. Kokatee und 2 Bier am Abend haben aber geholfen.

Die Stadt ist unglaublich ... sie gibt sie einem kalt warm auf vielen Dimensionen.

- Erstens temperaturmaessig. Wenn die Sonne scheint, brennt sie erbarmungslos herunter und heizt alles auf 25 Grad und verbrennt die Haut. Ziehen Wolken auf, faellt die Temperatur blitzartig auf 17 Grad. Es ist einem also meistens heiss oder kalt. In der Nacht aber immer kalt. Es kuehlt runter auf 11 Grad. Das klingt ja fuer uns alles nicht so hart, aber der grosse Unterschied ist --> es gibt keine geheizten Rueckzugsorte. Das heisst,  Koerperhygiene und der naechtliche Klogang kosten einige Ueberwindung.
in meinem Aparment. Hinter mir Cuzcos Skyline

- Zweitens liegen spirituelle indigene Kultur und materialistisches Ausbeutertum ganz nahe beisammen. Abstrakt und auch konkret. So ist am Plaza de Armas neben den alten Kathedralen, die auf Inkamauern gebaut wurden, ein Starbucks und KFC unter den Arkaden.

- Viele Touristen und so freundliche Peruaner praegen das Stadtbild. Neben Reisegruppen von dicken Amerikanern, die alles "awesome" finden, schlurfen Typen am Selbstfindungs- und anderen Trips. Daneben spielende Indio-Kinder und friedliche umherstreifende Hunde. Entspannte Stimmung! Ich habe keine Uhr mit und wuesste auch nicht wozu ich sie hier braeuchte.


Auffaellt, dass es keine dicken Menschen hier gibt, und auch ich hab schon gemerkt, egal, was man isst, man verliert Gewicht. Heute das erste Mal Sport gemacht. Puls um die 180 die ganze Zeit, aber trotzdem befreiend! Gerade frische Fruchtsaefte gefruehstueckt und jetzt das Zoegern vor der Dusche.

Heute zu mittag gehts Richtung Machu Picchu. Ich bin schon sehr gespannt! Uebernachtung bei heissen Quellen (Aguas calientes) und dann morgen um 4 Uhr frueh Aufstieg, damit man die Morgenstimmung erlebt. Ich werde berichten...

1 Kommentar:

Nina hat gesagt…

lumpi!!!! du wandelst auf meinen wegen und ich werd gleich ganz sentimenatal und neidisch! :-)
wollte dir nur sagen, dass das busfahren vor allem in den anden sehr gefaehrlich ist in peru und leider hab ich das auch selbst zu spueren bekommen. hatte vor 2 jahren einen sehr schweren busunfall am weg von cusco nach lima, mitten in der nacht in den bergen. mein ex-freund war schwerstens verletzt, etc. und wir haben bis heute keinen cent entschaedigung gesehen. wir waren mit CIAL unterwegs, aber angeblich passieren generell sehr viel busunfaelle - also bitte aufpassen, gell??!!
hab viel spass, geness es - macchu pichu ist ein traum!!!!!

bussl, nina