Lumpi irgendwo in Lateinamerika

ja

Montag, 5. März 2012

@ Quito & Eindrücke aus dem Schlafsaal...

So bekommt man einen Saft "zum Mitnehmen"(siehe Photo):
Bin gerade in Quito angekommen und werde es bald wieder verlassen. Erstens kenne ich die Sehenswürdigkeiten von früher und zweitens finde es nicht mehr so cool wie vor ein paar Jahren.
In Banos - in einer Woche Seniorenurlaub - habe ich ein mittelalterliches, blauäugiges, kettenrauchendes, ziemlich tiefes Wiener Pärchen getroffen, die es geschafft haben in 2 Jahren Südamerika kein Wort Spanisch zu lernen. Akribisch listen sie auf, wo es am billigsten ist, wo die Leute am unfreundlichsten sind, und wo die Einwohner einfach kein Englisch lernen wollen. Die Motivation hinter dieser Reise blieb mir irgendwie verborgen...Vielleicht: "Bring your spirit to the world".

Nach einer Woche mit eigenem Zimmer darf ich jetzt wieder den Luxus eines Schlafsaals genießen. Köstlich! In einem gemischten 8er-Schlafsaal bei 15°C splitternackt zu schlafen, das hat schon was eher exhibitionitisches...Den Pickel am Hintern kann man Photo schwer erkennen.

Aber genug der Grauslichkeiten...
Es ist Abend, ich sitze auf der herrlichen Dachterrasse mit Blick über das Zentrum und es brennt ein Lagerfeuer. Ich bin umgeben von Amis, die man nicht zu lange anschauen darf, da sie einem sonst topmotiviert ihre Lebens- und Reisegeschichte detailliert erzählen. Man bewirft sich gegenseitig mit seinen wilden Geschichten und es erscheint wie ein starker Konkurrenzkampf des Abenteuertums.  Im Moment wird neben mir diskutiert, ob Beyonce bei "American Idol" besser singt, als irgendwer, den ich nicht kenne.
Der Nachteil an Ecuador ist für mich, dass das Land so sicher und organisiert ist, dass hier so Semi-abenteuertouris herkommen und sich selbst in ihrer Risikofreude beweihräuchern. Immer dieselben Fragen: Woher bist du? Austria-Australia, no Europe, Seit wann reist du?, Wie lang noch? Ich bin, wie so manches Mal, ein bissl extrem und zynisch, aber es hat schon einen wahren Kern.
Naja, ich werde mich an die Nordküste absetzen, die als wenig touristisch (weil gefährlich wegen Kolumbiennähe), afro-ecuadorianisch, voller Musik, moskitoverseucht und voll urig verschrien ist. Von dort kann man entweder per Boot nach Kolumbien oder per Bus die Küste hinunter weiterreisen. Tschau ma mal...

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